Dass es der Pfarrei auch in ihrem eigenen Handeln und bei ihren eigenen Gebäuden und Flächen damit ernst ist, alles zu tun, um die Schöpfung zu bewahren und ökofair zu wirtschaften dokumentiert sie mit dem Erreichen der zweiten Stufe des Umweltmanagementsystems „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“. Dafür überreichte Thomas Kamp-Deister, Referatsleiter Schöpfungsbewahrung beim Bistum Münster und Projektleiter der Kampagne „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“, dem leitenden Pfarrer der Pfarrei, Thorsten Schmölzing, und den Umweltbeauftragten der Pfarrei, Conny Janse, Alfons Bröker und Christoph Hartkamp, Urkunde und Plakette. Er lobte die „grandiose Leistung“ der ehrenamtlichen Umweltbeauftragten und ihrer zehnköpfigen AG Schöpfung.
„Haupttriebfeder, nicht nur die erste Stufe, sondern Level 2, des Umweltmanagementsystems des Bistums zu erklimmen war unser Ziel, möglichst viel zu verändern“, berichtete Conny Janse: „Das Zertifikat und die Plakette als sichtbare Zeichen unserer Bemühungen sind eine wertvolle Anerkennung unserer Arbeit. Das hilft uns dabei, die Gemeindemitglieder für den Prozess zu gewinnen, am Ball zu bleiben und das Ganze in die Öffentlichkeit zu tragen.“
Dass der Zuspruch der Gemeindemitglieder für Nachhaltigkeit und Fairness da ist, haben die Umweltbeauftragten erfahren, als beschlossen wurde, die Kirchen der Pfarrei statt vorher durchgehend auf 16 Grad jetzt nur noch auf 14 Grad zu heizen. „Es gab Widerstände und Gegenstimmen, aber keine Welle. Der Zuspruch war größer“, sagte Janse nicht ohne Stolz auf seine Gemeinde. „Wir haben etliches umgesetzt. Das tut gut“, blickt auch Bröker zufrieden auf den bisherigen ökofairen Prozess der Pfarrei. „Für uns ist die Bewusstseinsbildung wichtig. Dass wir Umweltbeauftragten und die AG Schöpfung in den Gremien und Gruppen der Gemeinde vertreten sind, hilft uns dabei viel. Und wir sehen es als unsere Aufgabe an, in die Gruppen reinzugehen und unsere Anliegen und Ideen vorzustellen und nicht nur zu mailen“, nennt Hartkamp das Erfolgsgeheimnis. Und der Erfolg kann sich sehen lassen: Die PV-Anlage auf dem Pfarrheim St. Gudula ist beschlossene Sache, ebenso der Windfang in der Gudulakirche, die Obstbäume im Pfarrgarten, der Bezug von Ökostrom und dass in jedem Pfarrbrief ein Umweltimpuls enthalten ist. Das Jobradangebot wird rege genutzt. Blumenschmuck kommt oft aus Privatgärten und der Rest möglichst aus der Region. Zu den landwirtschaftlichen Flächen gab es ein erstes Treffen mit den 26 Pächterinnen und Pächtern. Und allein 2022 hat die Pfarrei 60.000 Kilowattstunden Gas eingespart. „Da geht noch mehr“, sagen die Drei unisono: „Wir haben noch viel in der Pipeline bis zur Rezertifizierung in drei Jahren. Denn unsere Zukunft ist auf dem Tisch. Wir haben nur eine Erde, keine zweite im Kofferraum. Damit müssen wir verantwortlich umgehen.“
Text: Karola Wiedemann