Renovabis: Loburg-Schüler bekommen Einblick in osteuropäische Länder

, Kreisdekanat Warendorf

„Es ist ein Unterschied, aus den Medien vom Krieg in der Ukraine zu lesen oder jemandem zuzuhören, der selbst betroffen ist“: Darin waren sich die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q1 des Gymnasiums Johanneum Loburg in Ostbevern einig. Die Ukrainerin Mariia Proniuk war am 3. Mai gemeinsam mit Dragana Poljak aus Bosnien und Herzegowina in die bischöfliche Schule gekommen, um den Jugendlichen einen Einblick in das Leben, die Kultur und die Religion ihrer Heimatländer zu geben. Anlass ist die bundesweite Pfingstaktion des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis. Am Sonntag, 5. Mai, wird die Aktion unter dem Motto „Damit Frieden wachsen kann – DU machst den Unterschied“ offiziell in Münster eröffnet.
 

„Ich bin stolz auf mein Land, in dem Menschen in dieser Zeit Geschichte schreiben, wo sie sich verteidigen und zusammenhalten. Ich bin stolz, Ukrainerin zu sein“, betonte Mariia Proniuk im Gespräch mit den Schülern. Die 31-Jährige promoviert derzeit an der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom im Fach Missionswissenschaften zum Thema „Mission und Religionen“. Was es bedeutet, wenn Menschen das friedliche, sichere Zusammenleben genommen wird, erfuhren die Schüler ebenfalls von der jungen Theologin: Mariia Proniuk berichtete von dem Tag, als der Krieg in ihrem Heimatland ausbrach, von den vielen Hilfsaktionen in der und für die Ukraine und die große Unterstützung, nicht zuletzt aus Deutschland sowie durch das Hilfswerk Renovabis. „Das bedeutet uns sehr viel“, sagte sie. 

An Ideen, wie sie selbst zum Frieden beitragen können, mangelte es den Schülern nicht. „Offen sein für geflüchtete Menschen, die zu uns kommen, mit ihnen in Kontakt kommen und sie dabei unterstützen, sich zu integrieren“, brachte die 17-jährige Leni Wordtmann, ein die mit der Schulgemeinschaft schon Kleidung und Haushaltsgegenstände für die Menschen in der Ukraine gesammelt hat. „Wir dürfen aber nicht die anderen Länder aus dem Blick verlieren, in denen auch Krieg herrscht“, warf Rachel Pohlmann (17) ein.

In Bosnien-Herzegowina liegt der Krieg rund 30 Jahre zurück, Konflikte gibt es in dem Land jedoch noch immer viele. Dragana Poljak ist Englischlehrerin im katholischen Schulzentrum „St. Paul“ in Zenica. Es gehört zu den sogenannten Europaschulen, die von Renovabis gefördert werden. Obwohl die katholische Kirche Trägerin der Schulen ist, sind diese bewusst offen für Schülerinnen und Schüler verschiedener Religionen. „Wir wollen junge Menschen an unserer Schule zusammenbringen und hoffen auf diese Weise, zum wachsenden Frieden in unserem Land beizutragen“, verdeutlichte Dragana Poljak, die den Jugendlichen das Schulsystem des Schulzentrums „St. Paul“ in Zenica vorstellte und Fragen beantwortete.

„Solidarität mit Menschen in Notsituationen, dafür steht das Hilfswerk Renovabis“, erklärte abschließend Thomas Schumann vom Hilfswerk Renovabis und ermutigte die Schüler: „Schon wenn ihr Interesse an diesen Themen zeigt, ist das solidarisch. Frieden fängt im Kleinen an. Und jeder Mensch, der sich solidarisch verhält, trägt zu einer friedlichen Welt bei.“

Ann-Christin Ladermann